ConcreteDesignCompetition_2015_16_Preis_Elazzabi_UgurluEinen Preis beim diesjährigen Concrete Design Competition erhielten Burak Ugurlu und Josef Elazzabi von der Bergischen Universität Wuppertal für die Verwandlung eines Hochbunkers mit 2m dicken Betonwänden in ein Wohngebäude. Die Arbeit zeigt den authentischen Umgang mit einem monumentalen historischen Betongebäude und spiegelt eindrücklich das Wettbewerbsthema “Metamorphosis“ wider.

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Der Originalzustand des Hochbunkers

Analyseplan 1.1000 Konzept Kopie

 

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Der Entwurf gestaltet die Umnutzung eines siebengeschossigen Hochbunkers aus dem 2. Weltkrieg in der Hammer Südstadt. Durch verschieden große Öffnungen, die allseitig in die ca. zwei Meter dicke Betonhülle geschnitten werden, entsteht Raum für acht Wohnungen sowie ein Café in den beiden unteren Ebenen des Gebäudes. Die unterschiedlich großen Wohnungen sind größtenteils als Maisonetten konzipiert und bieten mit räumlich spannenden, stimmig auf die neuen Öffnungen abgestimmten Grundrissen jeweils Ausblicke in mindestens zwei Himmelsrichtungen. Dabei wird die räumliche Tiefe der Außenwand durch die unterschiedlich hohe Positionierung der Öffnungen mal als großzügige Loggia, mal als Fenster mit vorgelagerter Sitzstufe ausgebildet.

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Innere Organisation mit 8 Wohnungen

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Die äußere Erscheinung des Gebäudes behält durch die variierende Größe und Platzierung der Einschnitte die ihr eigene Maßstabslosigkeit bei. Auch die Monumentalität und der skulpturale Charakter des Bauwerks werden durch die Umnutzung eher noch gestärkt, indem die Perforation der Außenwand deren Massivität überhaupt erst sichtbar macht. So behält das Gebäude seinen starken individuellen Charakter. Ein besonderes Detail zeigt den zwar radikalen, aber zugleich respektvollen und authentischen Umgang mit dem Bestand und der Präsenz seiner Materialität: Zwei balkonartike Anbauten und ein umlaufend auskragendes, historisierendes Gesims am oberen Abschluss des Bauwerks, mit denen die ursprünglichen Erbauer offenbar versuchten seine Funktion als Bunker zu kaschieren, werden entfernt. Dabei bleiben die Spuren dieser Beseitigung – die grobe Abbruchkante des Betons mit ihrer freiliegenden Stahlbewehrung – sichtbar. Gleichzeit roh und ornamental wirkend, werden sie dem Gebäude sowohl in seiner alten als auch seiner neuen Funktion gerecht.

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Durch diesen Umgang ist die Metamorphose vom Bunker zum Wohngebäude in den Augen der Jury ausgesprochen gelungen. Die neue, zunächst unpassend erscheinende Nutzung macht sich die Besonderheiten des Gebäudes zu eigen und formuliert durch die Gestaltung der neuen Öffnungen Antworten zu zentralen Themen des Wohnens wie Geborgenheit, Außen und Innen, Öffnen und Umschließen. Dabei zelebriert die Arbeit auf wunderbare Art und Weise die physische Präsenz des Betons.

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