Der in London ansässige Designer Klemens Schillinger hat eine Serie von modernen, schlichten Betonobjekten entworfen. Ihre Formensprache erinnert spontan an die griechische Antike oder an die Architektur der Mayas. Dabei ist das Gestaltungsprinzip denkbar einfach.
„Ich fand es faszinierend, dass diese monumentalen Bauten oft auf der Wiederholung von einfachen Formen basieren“ erläutert Klemens Schillinger die Entstehungsgeschichte seiner Schalen, Briefbeschwerer und Buchstützen aus feinem Beton. Jedes der von ihm entworfenen Objekte ist nach einem einfachen Prinzip entwickelt: Eine geometrische Grundform (Kreis, Quadrat, Rechteck) wird Schicht für Schicht wiederholt. So erzeugt Schillinger Gegenstände, die sich entweder nach oben hin verjüngen (z. B. die Buchstützen) oder ausweiten (die Schalen).
Die in der Mitte in zwei Teile geteilte „Pyramide“ erinnert an einen Maya-Tempel aus Mittelamerika. Durch ihr Gewicht eignen sich die beiden Pyramidenhälften gut als dekorative Buchstützen. So präsentiert sie Klemens Schillinger auch in seinem Online-Shop.
Dort sind auch die beiden runden Objekte zu haben: Die kreisrunde Schale – deren Form einem griechischen Theater oder eine römischen Arena ähnelt, und die langestreckte Schale, die an ein Hippodrom oder den „Circus Maximus“ in Rom erinnert. Sie sorgen auf dem Schreibtisch für Ordnung und nehmen Stifte oder Büroklammern auf. Die „Arena“-Form eignet sich als Frucht- bzw. Gemüseschale für die Küche oder den Esstisch. Da der Beton als „lebensmittelecht“ deklariert ist, können sie auch abgewaschen werden.
Seine Betonobjekte stellt der aus Österreich stammende Designer selbst her: Zunächst werden die erforderlichen Schichten für die gewünschte Form mit dem Lasercutter aus Holz zugeschnitten und zusammengeklebt. Aus dieser Positiv-Form kann dann mit Silikon die nötige Gussform hergestellt werden. Nach dem Giessen und Aushärten des Betons behandelt Schillinger seine Objekte noch mit Farbpigmenten, um die Oberflächen hell oder dunkel zu schattieren.
Die Betonobjekte aus London führen deutlich vor Augen, dass Architektur und Gebrauchsgegenstände gleichermaßen aus den immer gleichen „Zutaten“ bestehen: die simplen geometrischen Grundformen, mit denen schon die alten Griechen oder eben die Mayas „gearbeitet“ haben. Und trotzdem lassen sich daraus immer neue Dinge entwickeln, sowohl wie (wie hier) im kleinen Maßstab, als auch in der Architektur.
Fotos: Leonard Hilzensauer