Der Wettbewerb 2018/2019 zum Thema Beton stand diesmal unter dem Motto PLASTICITY. Bereits zum 12. Mal zeichnet das InformationsZentrum Beton im Rahmen des Wettbewerbs Studierende für herausragende Entwurfsarbeiten mit Beton aus. Nach der Bewertung von insgesamt 74 Einsendungen vergab die Jury vier Preise und zwei Anerkennungen an Studierende aus München, Braunschweig, Darmstadt und Stuttgart.
Hier geht’s zum ausführlichen Bericht über den diesjährigen Concrete Design Competition.
Preisträger und Anerkennungen
Martin Jost von der Akademie der Bildenden Künste München entwarf ein Wohnhaus, das wie eine begehbare Raumskulptur auf ein filigranes Gefüge aus verspringenden Plattformen und Stützen reduziert ist und auf faszinierende Weise mit dem Anschein der Instabilität spielt. Es gibt der Plastizität des Materials Beton eine abstrakte, minimalistische Ausdrucksform, die an ein fragiles Mobile erinnert. © BetonBild
Maximilian Blume von der TU München schlägt als Antwort auf die wachsende Wohnungsnot in Großstädten eine riesige „Wohnmaschine“ für bis zu 1000 Bewohner vor, die als Brückenbauwerk die Bahntrasse nahe dem Münchner Hauptbahnhof überspannt. Als Genossenschaftsmodell organisiert, setzt das Projekt gemeinschaftlich orientierte Wohnformen in einer urbanen architektonischen Großform um und überzeugt durch seinen skulpturalen, kraftvollen Ausdruck. © BetonBild
Dominik Keul von der TU Braunschweig überzeugte die Jury mit einer sehr konzeptionellen Arbeit: Der Entwurf für ein Observatorium und Planetarium in den Berchtesgadener Alpen setzt sich mit den großen Themen von Raum und Zeit, Mensch und Natur auseinander. Durch spannungsvolle Überlagerung prägnanter Beton- und Stahlkonstruktionen entstehen faszinierende Raumfiguren und Stimmungsbilder mit großer erzählerischer Kraft und atmosphärischer Wirkung. © BetonBild
Maximilian Lauer und Patrizia Kopel von der TU Darmstadt erhalten einen Preis für ihre Arbeit CRUX Quadrata: Durch zahlreiche Materialexperimente entwickelten sie eine raffiniert geschnittene textile Schalung zur Herstellung filigraner, seriell einsetzbarer Beton-Module mit komplexer dreidimensionaler Geometrie. Durch die Flexibilität der Schalung weich geformt, halten diese den Ausdruck der Plastizität flüssigen Betons fest und stellen so einen ausgezeichneten Beitrag zum Wettbewerbsthema dar. © BetonBild
Gabriel Rihaczek von der Universität Stuttgart greift das dort entwickelte 3D-Druck-Verfahren „Hydroplotting“ auf, das mit Hilfe von Sandschalungen komplex geformte, poröse Betonstrukturen generiert. Aus der besonderen Ästhetik dieser technischen Entwicklung heraus formuliert er eine architektonische Vision als mögliche zukünftige Einsatzform. Dabei bildet das vermeintlich schwere, massive Material Beton eine gewebeartige Struktur mit variierender Dichte und Transparenz. © BetonBild
Marc Mair und Matthias Peterseim von der TU München ergänzen den Friedhof Haidhausen in München mit einem Kolumbarium. Zur Gestaltung des runden, 36 Meter hohen Turms setzen sie Betonfertigteile im Sinne von stapelbaren „Kunststeinen“ ein und thematisieren sehr gelungen die Frage der Fügung. © BetonBild