„Filme aus Beton“ heißt das gemeinsame Projekt Studierender der Hochschule für Angewandte Wissenschaften und der HafenCity Universität Hamburg. Dabei entstanden seit Anfang 2018 acht Kurzfilme zu verschiedenen Gebäuden und Ensembles der Nachkriegsmoderne in Hamburg.
Die filmischen Inszenierungen sollen verdeutlichen, „wie sehr diese Gebäude immer noch polarisieren und wie zerbrechlich dieses teilweise äußerst massive baukulturelle Erbe heute ist.“ schreiben die Studierenden. Eines der Videos beschäftigt sich z. B. mit der „Postpyramide“ in der City Nord (Architekten: Gerhard Weber und Georg Küttinger, 1977) und stellt die Frage, welche Alternativen es zu Verfall, Abriss und Neubebauung des Areals gegeben hätte.
Das Video „SOS City-Hof“ von Laurenz Gottstein, Johannes Handschuh und Jacob Scholz gibt Einblicke in die Diskussion um das seit den 1970er Jahren grau verkleidete Gebäudeensemble am Hamburger Hauptbahnhof. Es soll bis Ende des Jahres 2018 abgerissen werden.
Prof. Dr Volkwin Marg erzählt im oben verlinkten Film von der Entstehungsgeschichte des ehemaligen „weißen Schwans“ am Klosterwall (Architekt: Rudolf Klophaus, Fertigstellung 1958). Der vierteilige Bau sollte auf Wunsch des damaligen Hamburger Oberbaudirektors Werner Hebebrand an den Stil der zwanziger Jahre erinnern – mit schneeweiß Fassaden. Der vom Senat beschlossene Abriss sei eine „Schande“, so Marg: „Ich wünschte mir, dass sich diese Stadt auch zu ihrer gewachsenen Vergangenheit – wenigstens bei den exponierten Gebäuden und Ensembles – bekennt und sich nicht selbst verleugnet“ sagt der rennomierte Architekt.
Mit ihrem Kurzfilmprgramm möchten die Studierenden zu einer Dikussion um den Erhalt der Nachkriegsmoderne anregen. Die Filme werden auf Vimeo veröffentlicht, parallel dazu gibt es Fotoserien zu den porträtierten Gebäude auf Instagram und Facebook.
Auch „offline“ sind die Videos zu sehen, das nächste Mal auf der „credit exhibit“ vom 25. bis 28. Oktober 2018 in der Affenfaustgalerie (Hamburg-St. Pauli) sowie im Rahmen des Hamburger Architektursommers 2019.