„Man muss immer schön das Unerwartete ausprobieren“ sagt Ariane Königshof und lacht. Die Designstudentin experimentierte schon 2014 mit millimeterdünnem, Glasfaser-verstärktem Beton, den sie als skulptural-abstrakte „Kleidungsstücke“ auf männlichen und weiblichen Models präsentierte. Das Medienecho war groß, sie gewann einen Sonderpreis beim TUDALIT-Architekturwettbewerb 2014 und wurde vom Deutschlandfunk interviewt.
Anfang Februar 2016 hat die Wahl-Dresdnerin ihre Bachelor-Kollektion fertiggestellt. Sie besteht einerseits aus „normalen“ Kleidungsstücken, die auch in teuren Boutiquen hängen könnten. „Da es mein Kollektionsfach ist, muss ich natürlich auch klassische Mode präsentieren“ erklärt Königshof. Nicht zu übersehen sind aber auch die Applikationen aus dünnem Beton auf einigen Stücken. Das Highlight der Kollektion ist ein ziemlich ungewöhnliches Objekt: ein Rock aus Lichtbeton.
Der Lichtbeton-Rock besteht aus drei Millimeter dünnen und 24 x 12 cm großen Platten, die schachbrettartig aneinander gereiht sind. Durch ein darunterliegendes Gitter und Silikon zusammengehalten, bilden sie „eine Art achteckigen Schlauch“, wie die angehende Designerin erläutert.
In jeder Betonplatte befinden sich hunderte kurze Lichtfasern, dicht aneinander. Die Platten wurden von einem Steinmetz so zurechtgeschliffen, dass sie lichtdurchlässig sind. „Wenn man so eine Platte vor eine Lichtquelle stellt, sieht man eine glitzernde, funkelnde Fläche.“ freut sich Ariane Königshof. Körper, die sich dahinter befinden, zeichnen sich als Umrisse ab: „Bei dem Rock zeichnen sich also die Beine ab, wie eine Silhouette. Das passt gut zu ‚Überschneidungen‘, dem Thema meiner Abschlussarbeit“.
Fotos: Michael Wagner