Dank Martin Ritt und Benjamin Kromoser kann auf der Wiener Donauinsel ab sofort stilvoll gegrill werden: Den Wettbewerbsbeitrag der beiden Studenten für den von der Stadt Wien gemeinsam mit der Österreichischen Zement- und Betonindustrie ausgelobten „Concrete Design Award 2013“ fand die Wiener Stadtverwaltung sehr überzeugend und hat zwei Prototypen der „Grill Lounge“ bauen lassen.
Seit Ende Juli 2014 stehen die beiden Grill Lounges (Projektname: „Donauwellen“) der Wiener Bevölkerung zur Verfügung. Eine Barbecue-Einheit besteht jeweils aus einer halbkreisförmigem Tisch-Bank-Kombination für rund zehn Personen, einem Grill und einem Feuerkorb.
Robust und leicht zu reinigen
Der zuständige Abteilungsleiter bei der Stadt Wien ist begeistert von dem Studentenprojekt: „Mit dem Design dieser Grill-Lounge ist eine intelligente Entwicklung für ein öffentliches Mobiliar gelungen“ so Senatsrat Gerald Loew. Denn für Städte und Gemeinden geht es nicht nur um den Preis für Anschaffung und Installation von Stadtmöblierung. Langfristig ist besonders wichtig, wieviel Geld Wartung und Instandsetzung kosten.
Beton besteht auch die Härtetests dieser wirtschaftlichen Anforderungen und ist deshalb als robustes Material für Stadtmöbel im Außenraum sehr gut geeignet. Durch Schleifen und Versiegeln wurden die Oberflächen der „Donauwelle“ besonders glatt. Verschmutzungen (die ja beim Grillen durchaus zu erwarten sind) können also leicht entfernt werden.
Entwurfsidee: Das Lagerfeuer steht im Zentrum
Ausgangspunkt für den Entwurf für Martin Ritt (Baukonstruktion) und Benjamin Kromoser (Architektur) von der TU Wien war das Lagerfeuer. Seit Jahrtausenden ist es Sinnbild für menschliche Gemeinschaft und auch heute noch Mittelpunkt lockerer Zusammenkünfte. Diesen Ansatz haben die Studenten auf die Grill-Lounge übertragen: „Egal wo jemand sitzt, es ist immer möglich mit allen anderen zu reden. Alle sehen in Richtung Feuerstelle und so ist auch die Person, die grillt, immer in das Geschehen eingebunden“, erklären beide ihre Idee.
Gegossen wurden die Beton-Fertigteile für die „Donauwelle“ von der Firma SW-Umwelttechnik in einer Stahl-Schalung. Die Schalung wurde mit Hilfe einer 3D-Software gebaut, nur so war es möglich, die weichen Formen des Entwurfs umzusetzen. SW-Geschäftsführer Dr. Bernd Wolschner sagt über den Herstellungsprozess: Es war ein hoher Aufwand, aber wir können jetzt ein öffentliches Betonmöbel hochwertig und trotzdem für Kommunen leistbar produzieren.“ Und auch er freut sich über das Design des Studentenentwurfs: „Diese Möbel aus Beton sind ein absolutes Highlight der Donauinsel geworden“.
Fotos: Zement + Beton, Fotograf: Joseph Krpelan